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3D-DRUCK28 E in Druck auf den Knopf und schon kann man zu- sehen, wie im Inneren des Druckers, kaum größer als eine Kaffeemaschine, ein Gegenstand entsteht. Ein Arm bewegt sich hin und her, aus einer Düse kommt flüssiger Kunststoff, Schicht für Schicht wächst so ein dreidimensionaler Gegenstand. Was dort entsteht – erst nur schwer, dann immer deutlicher erkenn- bar – wurde vorab programmiert. Die Möglichkeiten sind scheinbar endlos, weltweit entstehen in Druckern Mode- schmuck und Kinderspielzeug genauso wie Zahnimplantate und Maschinenteile für die Industrie. Die Revolution dieser Technologie ist so simpel wie einfach erkennbar: Wofür bislang eine Kette von Verfahrensschritten notwendig war – vom Schmelzen des Materials über das Umformen, Be- arbeiten oder Abtragen, das Fräsen, Drehen oder Schneiden bis zum Zusammensetzen der Einzelteile durch Schweißen, Löten oder Kleben –, vollzieht sich in der kleinen Maschine in nur einem Schritt: dem Druck. Die Technologie ist dabei keineswegs neu, das Verfahren wurde bereits in den 1980er Jahren in den USA entwickelt. Warum also erlebt die verhältnismäßig „alte“ Technologie jetzt einen solchen Schub? „Der Durchbruch der Technologie in so vielen Einsatzfeldern ist keineswegs ein Wunder“, erläutert Dr. Hans-Jürgen Wachter, seit Anfang 2015 Leiter Technology & Scouting der Global Business Unit Heraeus New Businesses. „Denn dieses Verfahren knüpft nahtlos an einen weiteren Megatrend unserer Zeit an: die Digitali- sierung. Mit der zunehmenden Vernetzung der Welt ist es heute viel einfacher, Daten auszutauschen.“ Dieser Austausch ermöglicht die für den 3D-Druck notwendige Program- mierung und macht aus dem additiven Produktionsverfahren einen Taktgeber für revolutionäre Lösungen. Beispiel Naturwissenschaften: Forscher scannen sämtliche Dinosaurierknochen des weltberühmten Museums Smith- sonian, stellen die Daten als Open Files zur Verfügung und sorgen so dafür, dass sich Wissenschaftler auf der ganzen Welt 3D-Replikate ausdrucken, daran forschen oder sie in Museen der Öffentlichkeit zugänglich machen können. Beispiel Medizin: Neurochirurgen der Bostoner Kinder­klinik drucken sich Scans des Gehirns ihrer Patienten aus und üben damit die komplizierte Operation, die Leben retten kann. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Individuellere Produkte dank 3D-Druck Nicht nur die Einsatzfelder sind vielfältig, auch die Verfah- rens- und Materialarten unterscheiden sich. Von dem einen 3D-Druck kann also kaum die Rede sein. „Beim Kunststoff sind wir schon sehr viel weiter“, erläutert Wachter. Schnell und günstig werden inzwischen im 3D-Druck Plastikprodukte hergestellt, die sich mit nur ein paar Klicks den Wünschen der Konsumenten anpassen lassen. Gerade bei Produkten für Endverbraucher, die immer öfter individuelle Erzeug- nisse bevorzugen, statt auf Waren aus der Massenfertigung zurückzugreifen, birgt das Verfahren erhebliche Marktpo- tenziale. Dazu kommt ein weiterer Aspekt, der zu wesentlichen Verschiebungen in der Weltwirtschaft beitragen könnte: Wenn die Produktion mit den neuen additiven Verfahren so kostengünstig, einfach und flexibel wird, warum dann nicht dort produ­zieren, wo sich auch die Absatzmärkte befinden? Wozu also Produkte quer über die Ozeane schiffen, wenn man eigentlich nur noch die Daten austauschen muss? Experten des US-Thinktanks Atlantic Council etwa glauben, dass es künftig sehr viel günstiger sein könnte, entsprechend der lokalen Nachfrage ein paar tausend Smart­phones Kaum eine andere Technologie hat das Potenzial, Märkte so entscheidend zu verändern wie der 3D-Druck. Heraeus gestaltet diesen Wandel mit – ob durch den Einsatz eigener 3D-Prototypen oder durch die Erforschung neuer Materialien.

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