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Heraeus_GB15_Magazin_DE_RZ_29_04_lowRes - ES MUSS ANDERS WERDEN …

29 HERAEUS | MAGAZIN 2015 | ESSAY 29 HERAEUS | MAGAZIN 2015 | ESSAY W ussten Sie, dass der Touristikkonzern TUI ursprünglich aus dem Bergbau- unternehmen Preussag hervorgegangen ist? Oder dass Nokia, einstmals größter Mobiltelefonhersteller der Welt, seine ersten Umsätze mit der Produktion von Gummistiefeln in der finnischen Taiga machte? Man fragt sich, wie es zu solchen Entwicklungen kommen konnte. Sicher, nicht alle Unternehmen durchlaufen in ihrer Geschichte solch radikale Veränderungen. Doch bleibt Wandlungsfähigkeit neben der eigenen Innovationstätig- keit Erfolgsgrundlage für Unternehmen. Stillstand war schon immer gleichbedeutend mit Rückschritt. Deswegen erinnern sich die Älteren unter uns an die Unternehmen AEG, Borgward oder Telefunken. Sie haben die Markt- signale nicht verstanden und sind daher von diesem verschwunden. Ich höre in diesen Tagen häufiger, dass es doch gerade die Beständigkeit war, die unser Unternehmen groß und erfolgreich gemacht hat. Dem stimme ich mit Blick auf die Anpassungsfähigkeit auf veränderte Märkte und neue Opportunitäten zu. Der beständige Wandel ist ein Erfolgs- faktor in der 165-jährigen Geschichte von Heraeus. Nur so konnte aus einer Apotheke am Hanauer Marktplatz das globale Technologieunternehmen werden, das wir heute repräsentieren. An dieser Stelle darf Beständigkeit nicht mit Trägheit verwechselt werden! Wer diesem Irrtum ES MUSS ANDERS WERDEN, WENN ES BESSER WERDEN SOLL Ein Essay von Dr. Jürgen Heraeus unterliegt, verpasst die Zukunft. Das eingangs erwähnte Unternehmen Nokia, welches ab 2007 den Smartphone- markt verpasste, kämpft heute noch mit dieser Erkenntnis und um sein Überleben. Wir sehen – das Verschwinden großer Unternehmen hängt nicht selten mit der Unfähigkeit zusammen, sich zügig auf ein verändertes Umfeld einstellen zu können. Und wie viele Firmen sind an den Anforderungen des globalisierten Marktes gescheitert, der auf ganz andere Lieferketten und Kostenstrukturen als ein Binnenmarkt setzt? Schauen wir in Richtung digitalisierter Geschäftsmodelle, fällt auf, wie viele traditionelle Kauf- und Warenhäuser sich seit der Entstehung des E-Commerce ab Anfang dieses Jahrtau- sends aus dem Markt verabschiedet haben. Das disruptive Moment der Digitalisierung Dass es so nicht zwangsläufig kommen muss, beweist die Otto-Group in Hamburg: Dort wurde früh erkannt, dass das klassische, jahrzehntelang erfolgreiche Katalog- geschäft vom Online-Handel abgelöst wurde. Die gesamte Strategie bis hin zur Geschäftsführungsstruktur wurde Richtung Online ausgerichtet. Ein unternehmerischer Change, der im Familienunternehmen Otto nicht nur Befürworter fand. Heute ist Otto nach Amazon der größte Online-Händler für Mode und Lifestyle-Produkte für End- verbraucher in Europa. Und nach Bestellkatalogen fragt niemand mehr.

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