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15 S eit mehreren Jahren investiert Heraeus Medical kräftig in die Forschung und Entwicklung. Das Unternehmen aus Wehrheim gibt dafür mehr als das doppelte des Industriestandards aus. Mit Erfolg. Im Jahre 2015 wurde Heraeus Medical im Innovationswettbewerb des Deutschen Mittelstandes zum zweitinnovativen Unternehmen gewählt, die Pipeline an neuen Produkten ist substantiell. Eine Frage, die die Forscher bei Heraeus Medical beschäftigt, ist, wie ein Knochenzement – er wird zur Fixierung von künstlichen Gelenkimplantaten verwendet – während der Operation in den Körper gebracht werden kann. Dazu hat Heraeus Medical das System PALACOS® Pro entwickelt. Traditionell wird der Knochenzement durch Anmischen einer Flüssigkeit und eines Pulvers im Operationssaal hergestellt. PALACOS® Pro vereinfacht diesen Prozess. Aus der Sicht der Produktion sieht das mit der einfacheren Handhabung allerdings anders aus. In seinen Abmessungen ist das System relativ groß und in den gegenwärtig engen Räumlichkeiten können die Wehrheimer der wachsenden Nachfrage nur mittelfristig gerecht werden. Für dieses vom Kunden gewünschte Produkt muss Heraeus Medical den Standort also weiter- entwickeln, neue zusätzliche Maschinen werden benötigt. „Wir wollen auch weiterhin mit mehr als 10 Prozent pro Jahr wachsen, dafür muss die Infrastruktur angepasst werden“, erklärt Dr. Britta Bär. Die promovierte Pharma- zeutin ist verantwortlich für Produktion und Supply Chain bei Heraeus Medical und in dieser Funktion auch mit der Erweiterung des Standortes betraut. 17 Mio. Euro fließen in den Neubau eines Produktions- gebäudes. Neben PALACOS® Pro will Heraeus Medical hier auch ein anderes innovatives Produkt produzieren. Im Jahre 2020 will Heraeus Medical mit Produkten, die momentan noch in der Entwicklungspipeline sind, ein Drittel des Umsatzes generieren. Ein bisschen wie Tetris Fest steht, dass der Neubau ganz neue Möglichkeiten schafft. „Es ist ein bisschen wie Tetris spielen“, sagt Bär. Man setzt Räume und Arbeitsbereiche zusammen, probiert neu und sucht nach den besten Lösungen. Ein Ziel ist dabei klar: Das neue Setting muss den Anforderungen der schlanken Produktion entsprechen. Von der Herstellung und Abfüllung der Pulvermischungen bis hin zur Verpackung werden die Abläufe auf die wirklich notwendigen Prozessschritte reduziert. „Am Ende haben wir einen Produktionsfluss, der weniger segmentiert und sehr viel stärker automatisiert ist als bisher“, erklärt Bär. Ihre Doktorarbeit schrieb Bär über die ätherischen Öle der Geruchlosen Kamille. Als sie – nach einer Zwischenstation in der Qualitätskontrolle – im Produktionsbereich eines pharmazeutischen Unternehmens begann, kam sie in eine ganz andere Welt. Inzwischen ist sie gut 20 Jahre im Produktionsumfeld tätig, davon neun bei Heraeus. Und zwar mit Leidenschaft, wie man schnell merkt. Sie ist interessiert am technologischen Aspekt ihrer Arbeit. Und sie ist fasziniert von den Abläufen – von der Anlieferung der Rohstoffe bis zur Verteilung des fertigen Produkts. Dass der Erfolg der Arbeit greifbar ist, ist ein weiteres Plus für jemanden, der Veränderungen gestalten und Dinge vorantreiben will. Kurze Wege, flache Hierarchien und viel Gestaltungsfreiheit – Bär genießt es, dass man sie auch bei diesem Projekt machen lässt. „Jeder ist hier in seinem Fachbereich voll handlungsfähig, trägt aber auch die Verantwortung“. Dieses Prinzip gilt natürlich nicht nur für sie als Führungskraft, es gilt auch für ihre Mitarbeiter. „Ich vergleiche das ein biss- chen mit der Aufgabe eines Dirigenten“, erzählt sie. „Ich gebe Rhythmus und Einsatz vor, aber dann braucht es das Talent und das Engagement eines jeden Einzelnen, damit etwas daraus entsteht“. Mit dem neuen Projekt hat sie ein paar neue Musiker hinzubekommen. Architekten etwa, oder Baustatiker. Sie alle bauen daran, dass innovative Produkte aus dem Entwicklungslabor den Weg zum Patienten finden. Das Unternehmen glaubt fest an Wachstum. ● Heraeus Medical ist führend im Bereich der Knochenzemente und Biomaterialien für die chirurgische Orthopädie und Unfallchirurgie. Um die neuen, innovativen Produkte herstellen zu können, erweitert der Medizintechnikspezialist seine Produktion. DR. BRITTA BÄR, die verantwortliche Projektleiterin, erzählt wie. HERAEUS | MAGAZIN 2015 | DIE ZEMENTMACHERIN

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